Schwarz-Weiß-Bearbeitung in Darktable

Darktable – Black & White

Dieser Tage war wieder viel über die Nik-Filter zu lesen, die Google nunmehr verschenkt. Dass man diese nicht benötigt, um anständige Schwarzweiß-Fotos (Black & White) zu erstellen, möchte ich mit diesem Beitrag über Darktable unter Beweis stellen.

So schön die Nik-Filter auch sein mögen, so führt ihr extensiver und oftmals unbedarfter Gebrauch auch zu einem Einheitsbrei von Fotos, denen man den verwendeten Filter bereits auf den ersten Blick ansieht. Schlimmer ist jedoch, dass mit der Gratis-Aktion, die Google nun eingeleitet hat, das Ende dieser Filter-Suite bevorsteht. Die Software wird nicht mehr weiter gepflegt. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis aktuelle Anwender sich nach einer Alternative werden umsehen müssen.

Linux-Anwendern standen die Nik-Filter nie zur Verfügung. Dafür gibt es für Linux und OS X ein anderes Werkzeug: Darktable. Neben allem, was ein RAW-Konverter benötigt, bietet Darktable viele sinnvolle Bearbeitungsfunktionen. Besonders hervorzuheben sind die Möglichkeiten zur Maskierung. So lassen sich Masken malen oder auch parametrisch definieren. Beide Alternativen sind kombinierbar. Auf diese Weise lassen sich sehr feinfühlige und in der Auswirkung begrenzte Filterfunktionen anwenden. Die parametrisierten Masken ähneln dabei in ihrer Funktion den Einstellungspunkten von Nik.

Maskieren in Darktable

Maskieren in Darktable

Ohne die Schritte im Einzelnen zu erläutern, stelle ich hier drei Bilder im Vorher-Nachher-Vergleich vor, die ich mit Darktable bearbeitet und nach Schwarzweiß (Black & White) transformiert habe. Die Fotos sind bei ziemlich bescheidenem Wetter im Zoo Münster entstanden. Wegen der trüben Lichtverhältnisse habe ich sie mit ISO 800 aufnehmen müssen. Ausnahmsweise habe ich dafür keine meiner eigenen Kameras verwendet. Ich hatte keine passende Brennweite dabei. Wegen der sehr großen Entfernung zu den Objekten meiner Begierde, habe ich mir deshalb kurzerhand eine Kamera von meiner Frau gegriffen – eine Nikon D5200 mit einem Sigma 70-300 mm. Das Objektiv ist eine echte “Scherbe”. Es ist absolut nicht vergleichbar mit meinen Nikon-Objektiven. Für den geringen Preis ist es aber dennoch ganz brauchbar. Man darf nur nicht allzu pingelig sein, was die Scharfzeichnung, die gleichmäßige Ausleuchtung etc. angeht.

Aber egal, hier sind die drei Fotos:

Die Vorher-Fotos zeigen das jeweilige Bild, wie es ohne weitere Einstellungen in Darktableimportiert wurde. Das Nachher-Foto stellt dann jeweils die Schwarzweiß-Nachbearbeitung dar.

Ich könnte hier noch viele weitere Bilder bringen. Eines habe ich jedenfalls festgestellt: Für ordentliche Schwarzweiß-Bilder benötigt man keine Nik-Filter. In Darktable ist alles vorhanden, was man dafür benötigt. Dabei ist die Qualität, die Darktable produziert, immer hervorragend. Einzig beim Entrauschen, ist noch ein wenig Luft nach oben. Hohe ISO-Zahlen und entsprechendes Rauschen sind in Darktable schwieriger in den Griff zu bekommen als beispielsweise in Adobe Lightroom.

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